An seiner ersten Jahresmedienkonferenz hat der im September 2018 gegründete Verein «Nähe schafft Gesundheit. Ihr Spital in der Region» auf die drohende Gefährdung der medizinischen Versorgung von rund 6 Millionen Menschen in allen Regionen der Schweiz aufmerksam gemacht. Daniel Schibler, Präsident des Vereins und Direktor Spital Menziken/AG, erklärte in seiner Begrüssung, dass die «Spitäler in der Region eine unverzichtbare Säule für die qualitativ hochstehende medizinische Versorgung der Schweizer Bevölkerung in allen Regionen der Schweiz sind». Sie seien verantwortlich dafür, dass die gesamte Bevölkerung, aber auch Touristen zeitnah eine gute medizinische Grundversorgung erhalten. Und sie sorgen dafür, «dass rund 6 Millionen Bewohner in den Regionen der Schweiz rasch und umfassend medizinisch betreut werden – was im Notfall lebensrettend sein kann». Entsprechend würden sich in Umfragen 75 Prozent der Bevölkerung für ein Spital in ihrer Region aussprechen. Das deutliche Ja der Stimmbevölkerung zur Erhaltung des Spitals in Affoltern am Albis/ZH vom 19. Mai habe diesen Wunsch eindrücklich belegt.

Doch die regionale und «schnelle medizinische Versorgung von 6 Millionen Menschen in allen Gebieten der Schweiz ist in Gefahr». So werde von verschiedenen Seiten versucht, unter den Scheinargumenten «Kostensenkung» und «Qualitätssicherung» die medizinische Betreuung auf wenige Zentren zu konzentrieren, erklärte Matthias Pfammatter, Vorstandsmitglied des Vereins und Direktor See-Spital Horgen/Kilchberg. Die Folgen lägen auf der Hand:

  • Patienten können im Notfall nicht innerhalb von wenigen Minuten medizinisch betreut werden.
  • Die Gemeinden und Regionen verlieren einen wichtigen Standortfaktor.

Hinzu kämen auch immer engere regulatorische Bedingungen für die Spitäler in den Regionen, die die Spitäler darin hindern würden, die regionale Gesundheitsversorgung der Bevölkerung im gewünschten Rahmen aufrechtzuerhalten.

Dies sei umso stossender, als die Spitäler in der Region eine umfassende Funktion erfüllen würden, erklärte Fortunat von Planta, Vorstandsmitglied des Vereins sowie Spitaldirektor des Kantonsspitals Uri. Die Spitäler in der Region «können nicht nur allein durch Fallzahlen oder andere von der Politik vorgegebene Kennzahlen definiert werden. Es geht bei den Spitälern in der Region auch um die Frage, wie wir unser Zusammenleben in Zukunft organisieren wollen. Ob wir uns für intakte, lebenswerte und attraktive Regionen einsetzen wollen oder für eine zentralistisch geprägte Schweiz, die von einigen wenigen Zentren dominiert wird.» Die Schweizer Bevölkerung habe hier, so von Planta weiter, «eine klare Meinung. Es ist an der Politik, diese ernst zu nehmen und in eine entsprechende Gesundheitsversorgung umzusetzen.»

Damit die Versorgung in den Regionen zum Wohle der Bevölkerung auch weiterhin erhalten bleibt, hat sich der Verein «Nähe schafft Gesundheit. Ihr Spital in der Region.», dem mittlerweile 23 Spitäler und Kliniken aus den Kantonen Aargau und Zürich sowie aus der Zentralschweiz beigetreten sind, zum Ziel gesetzt, das «bewährte Modell der abgestuften Gesundheitsversorgung mit Grundversorgung, Schwerpunkt-/Zentrumsversorgung und universitärer Versorgung» zu erhalten. Zudem wende sich der Verein auch gegen die «zunehmend steigenden regulatorischen Anforderungen, die Kosten verursachen, die Behandlungsqualität jedoch kaum verbessern werden», erklärte Daniel Schibler abschliessend.