Südostschweiz vom 18.11.17

Der Bund will für Spitäler Mindestfallzahlen einführen. Der Kanton wehrt sich dagegen.

Regierungsrat Christian Rathgeb rechnet jeden Moment damit, dass der Bundesrat die Vernehmlassung zur Anpassung der Kriterien für die Spitalplanung eröffnet. Diese hätten zur Folge, dass Mindestfallzahlen in der medizinischen Grundversorgung eingeführt werden. «Sollte ein Spital die besagte Fallzahl nicht erreichen, würde ihm der Leistungsauftrag entzogen», so Rathgeb. Für Graubünden hätte dies fatale Folgen: Es wäre das Aus für die Regionalspitäler. Rathgeb lässt sich diese Einmischung vonseiten des Bundes nicht gefallen und hat eine Task Force ins Leben gerufen, die alle möglichen Optionen prüft. Für Rathgeb handelt es sich bei der neuen Verordnung um «eine Mengensteuerung und machtpolitische Debatte». Für das Bündner Gesundheitswesen sei es ein K.-o.-Schlag. Gesundheitsdirektor Rathgeb ist bereit, zu kämpfen, plant den Aufstand. «Wenn nötig, gehe ich bis nach Bern zum Demonstrieren.»